Lebenskünstler - Freilandsukkulenten
Ihre Heimat sind meist Trockengebieten und Gebirgsregionen unserer Erde. Wer dort überleben will, muss sich entsprechend anpassen können. Sonne, Hitze, Regen, Schnee und Kälte gehören zu ihrer Umwelt. Man nennt sie daher auch “Lebenskünstler” und leitet davon ihre Genügsamkeit in unseren Gärten ab.
Ihre Unkompliziertheit macht sie zu beliebten Gartenbewohnern. Sie gedeihen noch an Plätzen, wo andere Pflanzen längst verdursten würden. Mit ihnen kommen viele Insekten in den Garten, aber auch Eidechsen finden hier ein Zuhause. Viele Arten sind so Widerstandsfähig, dass ihnen besondere Wetterextreme nichts anhaben können.
Oft fängt die Liebe zu diesen Pflanzen mit einem Urlaubsmitbringsel an. Bei einer Wanderung in den Bergen hat man sie gefunden und Zuhause entwickelt sich die kleine Rosette zu einem ansehnlichen Polster. Ist das Interesse erst einmal geweckt, dann sucht und findet man in Blumengeschäften und Gartencenter oft kleine Kostbarkeiten oder man bekommt Ableger von Freunden oder Bekannten. So entsteht nach und nach das erste Sukkulentengärtlein im Balkonkasten, in einer Zinkwanne oder ganz einfach im alten Wanderschuh von damals.
Die meisten Pflanzen bevorzugen die Zwischenräume von Steinen. Wer die Heimat der Sukkulenten kennt, kann dies bestätigen, denn der Bergwanderer sucht und findet sie dort, wo große Felsblöcke in der Landschaft liegen. Die Gründe sind klimatischer Natur. Die Oberseite eines Steines erwärmt sich stark bei Sonneneinstrahlung und die Unterseite bleibt dagegen kühl. Die Pflanzenwurzeln der Sukkulenten mögen diese Kühle, vor allem dann, wenn die Sonne intensiv vom Himmel brennt. Nachts geben die Steine die gespeicherte Wärme wieder ab. Legt man einen eigenen kleinen Sukkulentengarten an, sollte man unbedingt die Himmelsrichtung berücksichtigen. Die meisten dieser Pflanzen lieben die Sonne und die Wärme. Ein Südhang, mit etwas Gefälle vom Norden, sollte man allen anderen Möglichkeiten vorziehen.
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Eine Alternative zum Steingarten ist ein Sukkulenten-Hügel, der an einer geeigneten Stelle im Garten aufgebaut wird. Er sollte sich aber nicht als vereinzelter Fremdkörper mitten im flachen Garten befinden, besser am Rande einer aufgeschütteten Terrasse und möglichst nahe am Haus. Mit der richtigen Auswahl und natürliche Anordnung der Steine schafft man für die Freilandsukkulenten eine Atmosphäre, die ihnen dann ein kleines Stück ihrer fernen Heimat wiedergeben.
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Nicht jeder findet beim Spazieren Steine mit Spalten oder Löchern, die man bepflanzen kann. Doch kann jeder, der etwas handwerklich begabt ist, auch selbst Löcher in nicht zu harten Steinen bohren oder mit Hammer und Meißel genug Raum für Erde und Wurzeln schaffen. Wenn Steine bepflanzt werden sollen, ist die günstigste Zeit zwischen März und Mai. Zu dieser Zeit wachsen die Pflanzen am Besten an. Ein bepflanzter Stein sollte jetzt natürlich nicht einfach irgendwo in einer Gartenecke liegen. Am Wirkungsvollsten passt er auf eine Terrasse oder an einem Sitzplatz, wo er nicht zu übersehen ist. Auch einzeln kann er in Rabatten zum Blickfang werden und selbst im Steingarten äußerst wirkungsvoll zur Geltung kommen.
Ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern, macht die Sukkulenten anderen Pflanzen überlegen. Zu viel an Sonne und Trockenheit überstehen sie leichter. Auch eine vernachlässigte Pflege nehmen sie meist nicht übel. Manche scheinen sich unter solchen Verhältnissen erst richtig wohl zu fühlen. Im Allgemeinen gedeihen Sukkulenten überall, selbst in den verschiedensten Pflanzenätöpfen und unter extremen Bedingungen, z. B. beim Durchfrieren der Erde im Winter.
Selbst ein alter Stumpf eines ehemals stolzen Baumes kann mit etwas Liebe in einen dekorativen Sukkulentenbaum verwandelt werden. Leicht angemoderte Stümpfe lassen sich besonders gut bearbeiten. Die meist vorhandenen Vertiefungen nehmen die Pflanzerde gut auf. Eventuell wird durch Bohren mehr Raum für die Wurzeln geschaffen. Allerdings ist die Lebensdauer eines angemoderten Baumstumpfes erheblich kürzer als ein angebohrter Stein, doch im Wald findet man schnell einen Ersatz. Wie bei der Bepflanzung von Steinen sind es vor allem kleinwüchsige Sukkulenten, die sich mit einer kärglichen Erdauflage begnügen. Auch der Baumstumpf muss nicht unbedingt irgendwo in einem Gartenbeet liegen. An befestigten Wegen oder auf der Terrasse kann er ein beachteter Blickfang sein.
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