Der Obstgehölzschnitt sollte Ende Februar abgeschlossen sein.
Ausnahme sind Pfirsiche und Aprikosen, die werden besser erst zur Zeit des Austriebs geschnitten, wenn Frostschäden erkennbar sind.
Schnitt hält Obstbäume fit
Haben Sie alte Apfelbäume? Dann wird das Fruchtholz bei Apfelbäumen (je nach Sorte und Baumform) teilweise zu dicht stehen. Die daran wachsenden Früchte bleiben klein und reifen nicht richtig aus. Hier wirken dann Schere und Säge Wunder. Nach dem Herausnehmen von totem, krankem, hängendes oder zu schwaches Fruchtholz, erwachen die Bäume wieder zu neuem Leben.
Auf Auslage schneiden
Denken sie beim Schneiden daran, je steiler Äste und Triebe stehen, um so stärker treiben sie, bilden aber kaum Fruchtholz. Die Gerüstäste deshalb so schneiden, dass sie auf einen mehr waagerechten Seitentrieb enden. Der Fachmann spricht hier vom Schnitt auf Auslage. Je waagerechter ein Trieb steht, um so schwächer ist der Wuchs stark treibender Bäume und es fördert die Blütenbildung. Bei kleinen Baumformen ist das Herunterbiegen von steil stehenden Trieben ratsam, dadurch wird die Blüte gefördert. Dies kann bei Spalierobst auch dadurch erreicht werden, dass man alle Neutriebe im Juni auf etwa fünf Blätter eingekürzt. Auch hier reagiert der Baum dann mit der Bildung von Blütenknospen.
Beachten beim Baumschnitt: Große Schnittwunden bedeuten immer Gefahr, dass Schädlinge den Baum befallen können. Folgendes sollten Sie vor dem Ansetzen von Säge und Schere bedenken: Beim Winterschnitt der Obstbäume sollte man einen trockenen, möglichst frostfreien Tag auswählt. Bei Temperaturen unter -5 °C ist das Holz brüchig, und es entstehen leichter Wunden, die schlecht heilen.
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Nur mit gutem Werkzeug macht der Schnitt auch Spaß.
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Mit einer Stangenschere können Äste, ohne auf einer Leiter zu stehen, auch vom Boden aus abgeschnitten werden.
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Wunden mit einem scharfen Messer sauber nachschneiden. So überwallen Wundränder rascher.
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Nach dem Schnitt den Boden lockern
unweigerlich tritt man den Boden beim Schneiden der Obstgehölze fest. Sobald wie möglich sollte man, damit wieder Luft und Wasser zu den Wurzeln gelangen, den Boden wieder lockern. Flaches Lockern mit der Gabel reicht, dadurch verletzt man kaum die Wurzeln. Eine Stärkung der Obstbäume mit Urgesteinsmehl vermischten Kompost als Humus- und Nährstoffquelle wäre jetzt auch angebracht. Urgesteinsmehl enthält für die Pflanzenernährung wichtige Elemente und sorgt mit dafür, dass der Boden nicht versauert und Nährstoffe für die Pflanzenwurzeln aufnehmbar bleiben.
Frostschäden an Obstbäumen
Stammanstrich für Obstbäume im Winter, effektiv und nützlich.
Die weiße Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen und verhindert so Frostschäden an den Stämmen. Das Weiß bewahrt den Stamm vor Spannungsrissen in der Rinde, die durch extreme Temperaturschwankungen verursacht werden können. Solche Risse sind Eintrittspforten für viele Krankheitserreger. Im Winter sollten vor allem junge Obstbäume mit einem Stammanstrich versehen werden.
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Schorf an Apfelbäumen
Schorf gehört bei Apfelbäumen im Kleingarten zu den häufigsten Pilzkrankheiten. Besonders dort, wo ein feuchtem Klima vorherrscht, aber auch in regnerischen Jahren werden Obstbäume gern von Apfelschorf befallen. Der Erreger ist ein Pilz, der auf krankem Falllaub Wintersporen bildet, mit denen er im Frühjahr die Blätter und später die Früchte infiziert. Vorbeugend sollten Sie die Bäume durch Schnitt licht und luftig halten, damit die Blätter nach Regen schneller abtrocknen.
Die Bekämpfung durch Pflanzenschutzmittel ist kompliziert und aufwendig, da die Behandlung zum richtigen Zeitpunkt geschehen muss. Am Besten hier bei einem Pflanzenschutzdienst oder in einem benachbarten Obstbaubetrieb den richtigen Zeitpunkt, nachfragen. Denken sie beim Neukauf von Apfelbäumen an widerstandsfähige Sorte, dann haben sie auch wenig Ärger.
Zu den schorfresistenten Apfelsorten zählen:
Reanda: gut schmeckend, schwachwüchsig, widerstandsfähig gegen Blütenfrost Reglindis: saftig, süßsäuerlich, mittelstark wachsend Rewena: aromatisch, schwachwüchsig Topaz: sehr saftig, aromatisch, mittelstark wachsen
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Birnen
Obwohl sie im Kleingarten zurzeit wenig angebaut werden, sind Birnen eigentlich die ungekrönten Königinnen des einheimischen Baumobstes. Es gibt keine andere Obstart, deren Fruchtaroma die Bezeichnung „zart schmelzend“ verdient. Natürlich benötigen Birnen besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Außerdem fühlen sie sich in kalten und feuchten Lagen nicht wohl, trotzdem braucht man auf sie nicht zu verzichten.
Der Schnitt ist ähnlich wie bei Apfelbäumen. Allerdings trägt die Birne vor allem am zweijährigen Holz, welches also gefördert werden muss. Birnen entwickeln aber auch an steilen Zweigen Früchte. Diese dürfen also nur sorgsam gekürzt werden. Geschnitten wird vor allem um die Bildung von Fruchtholz anzuregen. Dafür reicht aber das geringfügige Anschneiden der Triebe bereits aus. Birnen müssen einen sehr lockeren Aufbau bekommen, damit die Früchte ausreichend Sonne abbekommen. Entscheiden Sie sich beim Kauf für kleine Baumformen. Auf Quitte veredelte, kleiner bleibende Bäume sind leichter zu schneiden. Die Früchte sind besser zu erreichen und leichter zu pflegen.
Denken Sie auch an den Birnengitterrost, gegen den keine Sorte resistent ist. Wegen dieser Pilzkrankheit hat so mancher Gartenbesitzer keine Lust mehr auf einen Birnbaum. Zwar werden von dem Pilz nur die Blätter befallen, aber stark befallene Bäume tragen eben wenig Früchte. Zugelassene Spritzmittel gibt es nicht, aber gut gegen Schorf geschützte Birnen bleiben meist (eigene Erfahrung) gitterrostfrei. Sie müssen hier beim ersten Austrieb mit dem Spritzen beginnen und den ganzen Baum erreichen. Bei niederen Baumformen bis 3 m Höhe ist das ja auch gut zu schaffen. Hochstämme dagegen sind sehr schwer mit den Spritzmitteln zu erreichen. Fragen sie beim Kauf von Spritzmittel die gegen Schorf wirksam sind.
Zum Befruchten sollten immer zwei verschiedene Pflanzen in der Nähe stehen. Denken Sie bei der Sortenauswahl auch an die Reifezeiten. Birnen lassen sich leider nicht lange lagern wie viele Äpfel. Birnen wie die Williams Christbirne oder Clapps Liebling sind nur für den Sofortverzehr geeignet. Selbst im kühlen Keller halten die nur höchstens 3 – 4 Wochen. Andere dagegen brauchen erst einige Wochen, bis sich die Genussreife einstellt. Alexander Lucas und Uta sind Winterbirnen, die sich Zeit lassen zum Reifen. Zwischen ausgesprochenen Frühsorten und den erwähnten Winterbirnen finden sich z. B. die Concorde Conference oder Gellerts Butterbirne.
Schmackhafte und robuste Birnensorten
Es muss nicht immer die schöne „Williams Christ“ Birne sein. Auch graue Sorten wie Uta und Concorde, beide sind bemerkenswerte Neuzüchtungen, sind gut für den Klein- und Hausgarten geeignet.
Uta ist eine eher unscheinbare Züchtung aus Dresden, überzeugt aber mit schmelzendem Fruchtfleisch und angenehmen Aroma.
Gute Luise ist zwar schorfanfällig und muss bald verbraucht werden ist dafür eine Tafelbirne erster Sorte.
Williams Christ ist jedermann bekannt. Wegen des hervorragenden Aromas. Conference zählt zu den besten Sorten für den Garten. Nur die gelegentlich harte, berostete Schale ist für manchen stören.
Köstliche von Charneu ist süß, saftig und dünnschalig. Sie ist aber nur für gute Lagen geeignet.
Concorde kann man mit der Vatersorte Conference vergleichen, ist aber weniger stark berostet
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Clapps Liebling
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Concorde
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Uta
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Williams Christ
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Conference
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Schnittzeit für Ziersträucher
Zeigt sich der Februar anhaltend mild, können Sie sommergrüne Sträucher noch auslichten. Die letztjährigen Triebe von Sommerflieder, Ballhortensie und Rispenhortensie bei Bedarf bis auf wenige Augen zurückschneiden.
Clematis, die ab Juli blühen, beherzt zurücknehmen.
Steckhölzer für Johannisbeeren und Jostabeeren jetzt schneiden.
Johannisbeeren und Jostabeeren lassen sich auf einfacher Weise vermehren. Schneiden sie dazu bis Ende des Monats die Steckhölzer. Am besten bewurzeln Einjährige, die mindestens bleistiftdick sein sollen. Triebe auf etwa 20 cm kürzen und dann bis zur obersten Knospe in den Boden stecken. Ist er noch nicht frostfrei, lagern Sie die Hölzer fest in Folie eingepackt und an einer schattigen Stelle eingegraben. Spätestens im April müssen sie dann gesteckt werden. Im Herbst sind dann fast alle bewurzelt. Bitte etwas feucht halten. Im kommenden Frühjahr ausgegraben und die neuen Triebe auf ein bis zwei Augen zurückgeschnitten an den endgültigen Standort einpflanzen.
B a u e r n r e g e l n f ü r d e n M o n a t F e b r u a r
2. Februar Ist's an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. 6. Februar Bringt Dorothea recht viel Schnee, bringt der Sommer guten Klee. 14. Februar Friert's Simeon ganz plötzlich, bleibt der Frost nicht lang gesetzlich. 22. Februar Ist es an Petri Stuhlfeier kalt, so hat der Winter noch lange Halt.
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