Wasser bringt Leben in den Garten
Hatte früher ein Teich im Garten eher Seltenheitswert, erlebt er inzwischen einen wahren Boom. Egal, ob in den Maßen einer Vogeltränke oder als fantasievoll eingewachsener Goldfischteich: Wasser beflügelt die Sehnsucht nach Sommer und setzt einen starken Akzent im Gartenreich.
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Bevor es aber an die Arbeit geht, sollte man schon wissen, was will ich eigentlich haben. Ein Feuchtbiotop, ein Zierfischteich oder eine Seerosen-Oase? Seerosen brauchen z.B. viel Sonne, für ein Zierfischteich benötigt man einer Filteranlage. Auch die Lage des Teichs sollte man unbedingt mit einkalkulieren. Schön ist es, wenn sich der Teich nahe der Terrasse befindet, wo man oft mit der ganzen Familie gerne sitzt, doch alle Tierarten die es gern ans Wasser zieht, mögen lieber stillere Gartenecken.
Haben sie einen biologisch intakten Teich, ist die Angst vor einer Mückenplage meist unbegründet. Die stechenden Plagegeister suchen sich lieber eine stille Regentonne als Brutplatz, denn in einem biologisch intakten Teich sind eine Menge Fressfeinde der Mückenlarven.
Im Naturteich kommt die ganze Vielfalt der Wasser- und Sumpfpflanzen zur Geltung.
Hier gedeihen neben Seerosen, Pfeilkraut, Zwerg-Rohrkolben Hechtkraut, Krebsschere, Wollgras usw.
Wer es gern natürlich mag und vielen Tieren einen Lebensraum bieten möchte, sollte am Besten einen Naturteich mit einer flachen Uferzone anlegen.
Um ein abwechslungsreiches Biotop zu schaffen, mit unterschiedlichen Wassertiefen, sollte der Gartenteich wenigstens sechs Quadratmeter groß sein.
Für kleinere Teiche eignen sich vorgefertigte Kunststoffteiche. Sie lassen sich schnell im Erdreich einsetzen. Das Material der Kunststoffwannen ist meist Kunstharz Polyethylen und ist UV-beständig, verrottet nicht und hält etwaigen Baumwurzeln stand.
Größere Teiche lassen sich am einfachsten mittels Spezialfolien bauen. Vorteil dieses Materials ist die vielfältige eigene Gestaltung der Teichform, der Nachteil der Folie ist die Anfälligkeit für Beschädigungen.
Wichtig ist daher vor der Verlegung die gründliche Entfernung kleinster Hindernisse, z. B. Steine, Scherben, Wurzeln usw.. Anschließend die Grube mit speziellem Teichvlies oder mit Sand auslegen.
Die Spezialfolie sollte auch nicht dünner als 1 mm sein. In Gartenbaubetrieben und Baumärkten wird diese Folie meist in einer Breite zwischen sechs bis acht Metern angeboten. Größere Flächen lassen sie sich am besten zusammenschweißen.
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Was ist eigentlich das Schöne am eigenen Gartenteich? Ist es das stille Geräusch des Wassers, wenn es sanft in den Teich plätschert, oder sind es vielleicht die bunten Blüten der Seerosen, die schwerelos auf dem Wasser liegen? Für Naturliebhaber sind es meist die schillernden Libellen, die ausgelassen über dem Wasser tanzen sowie die vielfältigen Uferpflanzen, die dem Garten das gewisse Etwas geben. Nirgendwo lässt es sich schöner entspannen als am Wasser, deswegen sollte man sich am Teich unbedingt einen geeigneten Ruheplatz einrichten. Schon eine kleine Bank am Teichrand kann diesen Zweck erfüllen. Sie nimmt wenig Platz in Anspruch und lädt ein zu einem gemütlichen Lesenachmittag in der Sonne oder zu romantischen Stunden zu zweit. Wo könnte außerdem eine Tasse Kaffee oder Tee besser schmecken, als draußen im Garten mit einem bezaubernden Blick auf eine wunderbare Teichlandschaft.
Die richtige Bepflanzung verleiht dem Gartenteich erst seinen besonderen Schönheit. Für jeden Wasserstand gibt es dazu die entsprechenden Pflanzen.
Hier unterscheidet man fünf Bereiche: die Tief- und Flachwasserzone, die Sumpf- und Feuchtzone sowie der Teichrand.
Da viele Wasserpflanzen sehr anpassungsfähig sind, lasen sich die Zonen nicht immer klar trennen.Sumpfdotterblume oder der Blut-Weiderich kann daher sowohl im flachen Wasser als auch im feuchten Gartenboden gedeihen. Seerosen benötigen natürlich je nach Sorte unterschiedliche Wassertiefen, um sich optimal zu entwickeln.
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Welche Tiere sich in ihrem Gartenteich einfinden, hängt von der Lage Ihres Gartens ab. In ländlichen Gebieten dauert es nicht lange, bis sich heimische Amphibien oder Libellen eingefunden haben. Mitten in der Stadt kann es aber einige Jahre dauern, bis die ersten Molche, Kröten oder Frösche Ihren Garten besuchen. Wenn Sie die Besiedelung des Teichs nicht dem Zufall überlassen möchten, erkundigen Sie sich bei dem örtlichen Naturschutzverband, welche Arten in der nahen Umgebung vorkommen. Kleine Insekten wie Wasserläufer und -flöhe lassen sich an Naturteichen auch mit einem Netz fangen. Mit einem Eimer voll Wasser und Schlick können Sie Ihren eigenen Teich mit Eiern oder Larven von Kleinstlebewesen impfen. Bei Amphibien ist das nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörde erlaubt. Die Tiere stehen unter Naturschutz und dürfen nicht ihrem natürlichen Lebensraum entnommen werden.
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