Winterschlaf? So retten sie Ihre Pflanzen ins nächste Jahr.
Auch wenn sich der Garten im Winter in den wohlverdienten Jahresurlaub verabschiedet, sollten Hobbygärtner es ihm nicht gleichtun. Denn ein kleines bisschen Arbeit in der kalten Jahreszeit sichert ein Blütenmeer im Frühjahr. „Im Winter gibt es nicht viel, aber immer noch mehr zu tun, als man so denkt". Gerade Kübelpflanzen brauchen mehr Aufmerksamkeit, als man im Winter vermuten würde. Überstehen sie die frostigen Tage nicht, liege das meist nicht daran, dass sie erfroren sind, sondern daran, dass sie nicht genug gegossen wurden. „Viele Pflanzen, beispielsweise der beliebte Buchsbaum oder Kirschlorbeer, vertrocknen im Winter". Je stärker es friert, desto weniger sind die Pflanzen in der Lage, selbst Wasser aufzunehmen". Regelmäßige Kontrollgänge sind demnach wichtig, um nicht die Hälfte des Bewuchses im Frühjahr auf den Kompost schmeißen zu müssen. Bei Frost mache es jedoch keinen Sinn, die Pflanzen zu gießen. Sie sind nicht in der Lage; das Wasser aufzunehmen. Für eine entsprechende Versorgung müsse vor der Kalt-Wetter-Periode eine ausreichende Grundlage geschaffen werden.
Ziergarten
Bei frostfreiem Wetter noch einmal zwischen den Stauden vorsichtig die Erde lockern und mit organischem Material mulchen. Staude wie zum Beispiel die Fackellilie und das Pampasgras brauchen Schutz vor großer Kälte. Bartblumen und winterharte Fuchsien jetzt bis kurz über die Erde zurückschneiden und mit trockenem Herbstlaub den Wurzelbereich abdecken und anschließend mit Fichtenreisig abdecken. Immergrüne Gehölze verdunsten ganzjährig über ihre Blätter und Nadeln, deshalb noch einmal gründlich wässern. Es empfiehlt sich daher, auch hier den Wurzelraum dieser Gehölze im Winter dick zu mulchen. Als Bedeckung eignet sich Laub, gehäckseltes Stroh und zerkleinerte Gartenabfälle. Bei frostfreier Witterung Auslichtungs- beziehungsweise Verjüngungsschnitt bei Blütensträuchern durchführen. Kletterrosen locker mit Fichtenreisig schützen. Zu hohe Rosen bis auf Kniehöhe einkürzen, den endgültigen Schnitt jedoch im Frühjahr vornehmen. Sternrußtau befallene Rosen nach dem Blattfall mit einem Grünkupferpräparat spritzen.
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Vogelfütterung im Winter
Die Vogelfütterung im Winter sollte immer nur eine Notlösung sein und erst bei Dauerfrösten ab ca. fünf Grad und bei längeren geschlossenen Schneedecken beginnen. Vielmehr ist ein naturgerechtes Vogelfutterangebot anzustreben. Hierzu gibt es eine große Anzahl von Vogelnährgehölzen die in den Garten gepflanzt werden sollten. Für diesen Zweck gibt es im Fachhandel zahlreiche Strauch- und Baumarten verschiedener Größen. Die bekanntesten unter ihnen sind Eberesche, Felsenbirne, Feuerdorn, Hecken-Berberitzen, Holunder, Heckenkirsche, Kornelkirsche, Roter Hartriegel, Liguster, Schneeball, Rote Strauchrosen und Stechpalme. Durch den Fruchtbehang bieten die Pflanzen den Vögeln bis in den Winter hinein Futter. Die Vielfalt an Vogelnährgehölzen gestattet es, für jeden Standort entsprechende Gehölze zu finden. Diese Gehölze bieten den Vögeln dann ebenfalls noch Schutz und Nistgelegenheiten.
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Gemüsegarten
Frühbeete mit grünen Kulturen, z.B. Feldsalat oder Winterspinat erhalten vor Frostnächten einen zusätzlichen Schutz durch aufgezogenes Vlies oder Noppenfolie. Frische Winterkräuter wie Winterportulak, Barbarakraut, Löffelkraut und Petersilie können sie unter einer Fichtenreisigabdeckung oder unter Folientunneln ernten. Feldsalat hat nur einen mittleren Stickstoffbedarf, gehört aber dennoch zu den nitratreichsten Gemüsearten. Ernten Sie ihn bevorzugt in den Abendstunden, da die Nitratgehalte dann in der Regel deutlich geringer sind als am Morgen. Säen können Sie den ganzen Winter über Kresse und Kerbel in gesiebte Blumentopferde im Kalthaus, im Wintergarten oder hinter Südfenstern ihrer Wohnung. Sie sichern sich damit wenigstens ein Minimum an frischem Grün. Kompost im Winter. Küchenabfälle nehmen während der kalten Jahreszeit nicht ab, daher hat sich ein geräumiges Zwischenlager bewährt. Dieses nimmt bis zum Frühjahr alle Küchenabfälle auf. Neben dem Lager liegt Sand oder lockere Erde mit Steinmehl oder Kalk bereit, mit der jede Leerung des Kücheneimers dünn bedeckt werden kann. Im Frühjahr setzen Sie Ihr eiweißreiches Rottegut mit trockenen, zellulosereichen Pflanzenabfällen, wie sie beim Aufräumen des Gartens dann anfallen, zu einer durchmischten Miete auf.
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Obstgarten
Bei frostfreier Witterung Pflege der Obstbäume und Beerenobststräucher. Wichtig ist vor allem der Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt. Verjüngen heißt nicht nur auslichten, sondern oft auch ein Zurücksetzen der gesamten Krone in ihrer Höhe und Ausladung. Doch soll auch bei einer Wegnahme von Holz um 30 bis 40 Prozent die der jeweiligen Art und Sorte eigentümliche Wuchsform möglichst erhalten bleiben. Weil die obersten Triebe am stärksten wachsen, muss hier am stärksten eingegriffen werden. Wenn Sie die Stammverlängerung (um bis zu einem Drittel) einkürzen, darauf achten, dass auch die Leitäste entsprechend zurückgenommen werden. Auf diese Weise bleibt die jeweilige Baumgestalt erhalten. Leimgürtel zum Fang von Frostspannerweibchen hin und wieder kontrollieren, gegebenenfalls erneuern. Im Haus gelagerte Äpfel und Birnen alle acht Tage kontrollieren. Genussreife Früchte zügig verbrauchen.
Jetzt Reiser zum Veredeln schneiden.
Manche Gartenfreunde sind mit einigen Baumobstsorten nicht mehr zufrieden. Diese Sorten müssen deshalb aber nicht gerodet werden. Auf sie kann durch Umpfropfen eine andere Sorte veredelt werden. Dazu sind Edelreiser erforderlich, die während der Saftruhe im Winter bereits geschnitten werden. Als richtigen Zeitpunkt für den Schnitt von Steinobstreiser wird von den Experten der Monat Dezember empfohlen. Hat man im Dezember keine Zeit, können Kernobstreiser auch noch im Januar geschnitten werden. Wichtig ist dabei nur, dass die Edelreiser nicht bei Frost geschnitten werden. Das Holz wird dadurch brüchig und spröde. Am besten ist es, wenn die Edelreiser bei mildem Winterwetter geschnitten werden. Keinesfalls sollte die Temperatur unter Minus vier Grad sein. Wählen sie beim schneiden der Edelreiser möglichst nur voll ausgereifte, bleistiftstarke, einjährige Triebe. Nach dem Schnitt werden diese am besten gebündelt und in einer 10-15 cm hohen, feuchten Sandschicht im Keller eingeschlagen. Sie können aber auch an einer schattigen und windgeschützten Stelle im Garten in einer Grube in lockerem, feuchtem Boden bis zum Veredeln im Frühjahr gelagert werden.
Stechpalme: Der Weihnachtsbaum hat sie verdrängt:
Bevor Tanne und Fichte im 19. Jahrhundert die Wohnzimmer eroberten, schmückten Stechpalmenzweige (Ilex aquifolium) das Weihnachtszimmer. In England existiert dieser Brauch noch heute. In Deutschland gewinnt er zurzeit wieder an Bedeutung. Schließlich passen die Farben der Stechpalme gut zum Weihnachtsfest, dem Fest der Liebe, für die das Rot der Früchte steht, und der Hoffnung, die die dunkelgrünen Blätter symbolisieren.
Ein Aberglaube sagt: Die freundlichen Waldgeister flüchteten früher im Winter gern in die Nähe schützender Häuser, wenn sie dort die immergrünen Zweige vorfanden. Das Haus und seine Bewohner profitierten von dem Segen der kleinen Wesen. Wie immer hat auch dieser Glaube einen realistischen Hintergrund. Die mit kräftigen Dornen besetzten Ilex-Sträucher sind Zufluchtsort für Kleinvögel, denen die roten Beeren nach dem ersten Frost gut schmecken. Ihr Zwitschern und Schwirren mag den Menschen in grauer Vorzeit wie das Treiben der guten Geister vorgekommen sein. Entsprechend schwer hatte es das Christentum, die Menschen von ihrem heidnischen Glauben abzubringen. Daher erklärte die Kirche Ilex-Zweige kurzerhand zum Christus-Symbol. Das stachelige Grün wurde zur Dornenkrone und die roten Beeren zu den Blutstropfen. Für Weihnachtszweige sollte es die Stechpalme sein mit ihrem ledrig-glänzenden Laub, das enorm haltbar ist. Schräg angeschnitten und ins Wasser gestellt, erfreuen die Zweige selbst im warmen Zimmer wochenlang.
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Wühlmäuse bekämpfen
Wühlmäuse sind in ganz Europa, Asien und Nordamerika verbreitet und ihr bevorzugter Lebensraum sind leichte bis mittelschwere Böden, in denen sie ohne Schwierigkeiten ihr Gangsystem anlegen können, wobei Lössböden besonders bevorzugt werden.
Der Herbst ist eine günstige Zeit, um im Garten Wühlmäuse zu bekämpfen, teilt der Pflanzenschutzdienst der LWK Nordrhein-Westfalen mit.
Vor allem an Wurzeln von jungen Obstbäumen, Beerenobststräuchern und Ziergehölzen entstehen Schäden durch Wühlmausfraß. Aber auch Blumenzwiebeln sowie Wurzel- und Knollengemüse werden gern angefressen.
Ähnliche Fraßschäden an Pflanzen können aber auch durch Feldmäuse entstehen. Von Feldmäusen wird allerdings an Gehölzen die Stammbasis bevorzugt, indem sie die Rinde ringsum oft komplett abnagen.
Eine Unterscheidung von Feld- und Wühlmäusen ist durch die offenen Löcher zu erkennen, die bei einem Feldmausauftreten zurückbleiben. Von Wühlmäusen werden offene Gänge immer wieder zugewühlt.
Um z. B. Obstbäume vor Wühlmäuse zu schützen, ist es sinnvoll, diese bereits beim Anpflanzen in Körbe aus Maschendraht zu setzen. Für Blumenzwiebeln können Pflanzkörbe aus Kunststoff verwendet werden, die in jedem Baumarkt zukaufen sind.
Eine zielbewusste Bekämpfung von Wühlmäusen lässt sich am besten im Spätherbst, oder im Frühjahr durchzuführen. Zu dieser Zeit leiden die Tiere meist unter Nahrungsmangel und daher werden Fallen oder Fraßköder besonders gut annehmen.
Zur Bekämpfung mit Wühlmausfallen sollten diese in einen geraden Abschnitt des Ganges fest eingesetzt werden. Danach wird der Gang wieder verschlossen. Wichtig ist es, die Falle nicht mit bloßen Händen anzufassen, weil Wühlmäuse sich vom menschlichen Geruch abschrecken lassen. Im Handel werden auch Ködermittel angeboten, die von den Tieren besonders im Winter angenommen werden, wenn die Nahrungsquellen knapp sind.
Als nicht ausreichend wirksam haben sich verschiedene Maßnahmen zur Vertreibung erwiesen, wie beispielsweise die Anpflanzung von Feindpflanzen oder der Einsatz von Geräten mit Ultraschallerzeugung oder das Eingraben von Flaschen, man sollte es aber dennoch versuchen.
Als abschreckend für Wühlmäuse gelten vor allem ausgepflanzter Knoblauch und Kaiserkronen. Doch die Geschmäcker der Wühlmäuse sind wohl sehr unterschiedlich. Einige Gartenfreunde haben die Erfahrung gemacht, dass in ihrem Garten die Kaiserkronen nicht abschreckten, sondern von den Wühlmäusen mit Vorliebe gefressen wurden. Auch das Vertreiben mit Ultraschallgeräten brachte bei starkem Mäuseaufkommen nur in wenigen Fällen den erwünschten Erfolg.
Feld- und Hausmäuse werden mit Schlagfallen gefangen. Mäuse lockt man am besten mit kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln, wie Getreide an. Käse und Speck, wie immer behauptet, gehören nicht zu ihren Lieblingsspeisen. Nur der ungewöhnliche Geruch zieht sie an. Bei sehr starkem Auftreten ist der Einsatz chemischer Präparate eine geeignete Maßnahme. Mäuseköder sind am wirkungsvollsten in der nahrungsarmen Jahreszeit. Im Handel gibt es einen neuartigen Mäuseköder, der aus der Maisspindel gewonnen wird. Dieses zermahlene Naturprodukt quillt nach dem Verzehr im Körper der Maus auf, soll ihr das Wasser entziehen und somit dann vertrocknen lassen. Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie haben aber noch keine Erfahrungsberichte über die Wirksamkeit vorliegen.
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