Auf das Fahrrad, fertig, los!
Elf unverbesserliche Optimisten fanden sich am Samstagmorgen, den 9. August 2014, zur traditionellen Fahrradtour am Vereinsheim des Klgv. „Ahsetal“ ein. 75 Prozent Regenrisiko waren vorhergesagt, tatsächlich blieb aber, bis auf anfängliche, zählbare Regentropfen, alles trocken. Einzig und allein der Schweiß floss in Strömen, denn die Sonne hatte bei einigen die Körpertemperatur schnell ansteigen lassen.
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Die vom Kegelbruder und Gartenfreund Günther Lichtblau ausgearbeitete Strecke führte uns fern ab von Haupt- und Landstraßen zu der 25 km entfernten Kleingartenanlage „Am Bellingholz“ in Werne.
Das erste Ziel auf den Weg dorthin waren die zwei Wassertürme im Süden von Hamm die schon aus der Entfernung gut sichtbar und durch ihr einmaliges Ensemble zu einem Wahrzeichen geworden sind.
Beide Wassertürme sind heute noch in Betrieb und dienen der Speicherung des Trinkwassers für die Stadt Hamm und dem Druckausgleich, bevor das Wasser in Hamm verteilt wird.
Wie schon bei den vergangenen Radtouren stand auch heute nicht die schnellste Zeit im Vordergrund, deswegen hatte unser Günther für die Hinfahrt auch drei Pausen einkalkuliert.
Nach gut 7 km war auch schon der erste Rastplatz, der Hochzeitswald in Hamm Lohauserholz erreicht.
Seit 1995 haben hier Hochzeitspaare die Möglichkeit eine alte Tradition zu pflegen und bei der Heirat einen Baum zu pflanzen.
Wir 11 gestandene Männer, alle seit vielen Jahren glücklich verheiratet denken zurzeit aber nicht an eine Baumpflanzung, wir müssen unseren Körper für eine Weiterfahrt etwas Flüssigkeit verabreichen.
Ein gut ausgebautes Radwegenetz führte uns anschließend vom südlichen zum westlichen Stadtrand von Hamm mit seinen Vororten Wischerhöfen und Herringen, wo im Sundern (ein kleines Wäldchen) die nächste Rast für uns anstand. Der Sundern war bis in die 1990er Jahre eine Ackerlandschaft, die von einer größeren geschlossenen Waldfläche und vom Pelkumer Bach durchzogen wurde.
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Teile dieser Fläche mussten leider ab dem Jahre 1996 dem sogenannten Projekt „Landschaftsbauwerk Sundernrücken“ weichen und wurden mit Bergematerial aus dem Bergwerk Ost angeschüttet.
Wieder Aufsitzen hieß es plötzlich, wir haben erst die Hälfte des Hinweges geschafft. So gelangten wir nach der Durchquerung einer Neubausiedlung urplötzlich in eine naturbelassene, wunderschöne Gegend, dem "Naturschutzgebiet Lippeaue". Dieses ca. 188 ha große Gelände besteht seit 2007. Es besticht durch die natürlich vor sich hinfließende Lippe und einem urwüchsigen Uferbereich.
Die Lippeaue hier zwischen Herringen und Werne hat inzwischen für zahlreiche Vogelarten als Brut-, Nahrungs-, Rast- und Überwinterungsgebiet eine ganz besondere Bedeutung. Wohl kaum ein anderer Fluss führt durch eine derart kontrastreiche Landschaft wie die Lippe.
Beeindruckend bei dieser Radtour war auch immer wieder zu sehen, wie viel „Grün“ es rund um Hamm noch gibt, was man in der Innenstadt gar nicht wahrnehmen kann. Vogelgezwitscher führte uns weiter, vorbei an saftigen Wiesen, abgeernteten Kornfeldern und, heute Morgen noch nicht erwarteten angenehme Temperaturen, bis wir endlich die Kleingartenanlage „Am Bellingholz“ in Werne erreichten.
Hier wurden wir auch schon erwartet. Unsere Augen erstrahlten, als wir nach rund drei Stunden den für uns extra gedeckten Tisch vor uns sahen. Ich meine sogar, bei einigen Kegelbrüdern den schon knurrenden Magen gehört zu haben. Damit war jetzt aber Schluss. Gerlinde, Brigitta und Norbert hatten sich wirklich sehr viel Mühe gegeben, uns hier mit leckeren Steaks und Würstchen zu verwöhnen.
Natürlich gab es zu dem Essen auch noch das entsprechende Getränk dazu, um unsere Kraftreserven für die Rückfahrt wieder aufzubessern. Mit einem gemeinsamen Rundgang durch die wunderschöne und gepflegte Kleingartenanlage ging dann nach rund zwei Stunden der Besuch bei „netten Freunden“ leider auch schon wieder zu Ende.
An dieser Stelle möchten wir uns, die „Ahsetaler Kegelbrüder“, bei den Gartenfreunden Gerlinde und Norbert Peters sowie bei der Vorsitzenden des Vereins, Brigitta Hackenholt, für den netten Empfang, für die besondere Gastfreundlichkeit und den tollen Service bedanken. Der anschließende Rückweg führte uns dann wieder durch das "Naturschutzgebiet Lippeaue“, weiter über den Kanaldamm in Richtung Hammer Osten, wo wir den wunderschönen Kurpark durchqueren und nach nochmals rund 20 km in unserer Kleingartenanlage „Ahsetal“ glücklich aber etwas müde ankamen.
Zum Schluss noch ein Wort des Verfassers an die müden, aber letztlich doch sehr zufriedenen Radler:
"Wenn man das alles mit einem Hund machen würde, würde der Tierschutzverein eingreifen, aber wir sind ja nur Kleingärtner und Hobbyradfahrer".
Zum vergrößern bitte auf ein Bild klicken.
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