Radtour der Ahsetaler Kegelbrüden am 10. August 2024.
„Ob allein oder in der Gruppe, Radfahren macht einfach Spaß, schärft die Sinne und steigert das Wohlbefinden“. Diesen Rat befolgten auch in diesem Jahr die „Ahsetaler Kegelbrüder“ und machten, wie jedes Jahr am zweiten Samstag im August, eine gemeinsame Radtour. Das Ziel in diesem Jahr war der Yachthafen Marina Rünthe.
Gestartet wurde wie jedes Jahr am Vereinsheim der Kleingartenanlage Ahsetal im Hammer Süden.
Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen und blauen Himmel führt uns der Weg zuerst durch Hamms Ringanlagen. Sie sind die drei Grüngürtel um die alte Innenstadt und eine attraktive Wegeverbindung.
Wir fahren über den Otto-Kraft Platz und vorbei am Bärenbrunnen, dessen Wasserspiele im Sommer vielen Besuchern eine willkommene Abkühlung bieten.
Weiter geht es für uns über den Marktplatz und wir durchfahren den Nordring. Der Park liegt zwischen der Innenstadt und der Kanalkante. Er wurde bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts angelegt. Der kleine Teich ist der Rest eines ehemaligen Mühlenkolks der 2 Mühlen, die einst rechts und links der Nordstraße gestanden haben.
Gegenüber dem Hammer Flugplatz, zwischen Lippe und Datteln-Hamm-Kanal machen wir die erste kleine Pause und klettern auf den Aussichtspunkt „Lippeaue“ an der Münsterstraße. Oben vom Aussichtspunkt hat man einen wunderbaren Blick über die neu angelegten Lippeauen. Von hier führt uns der der Radweg weiter über den Lippedamm. Oft sind wir diese Strecke schon gefahren, doch es ist immer wieder schön hier, entspannt ohne Autoverkehr, entlang zu radeln.
Am Jachthafen Hamm verbinden seit dem 20. Mai 2016 zwei Brücken die Gemeinden Hamm-Bockum-Hövel und Hamm-Herringen/Pelkum. Die zwei geschwungenen Bogenbrücken sind ein Verbindungsweg über Kanal und Lippe für Fußgänger und Radfahrer. Eine Brücke davon müssen wir überquerren, um am Mitteldamm weiter Richtung Gersteinwerk zu fahren, wo wir eine größere Pause einlegen.
Das von der RWE betriebene Kraftwerk besteht heute aus drei Erdgasblöcken und einem kombinierten Erdgas-/Steinkohleblock, wovon jedoch nur noch die Erdgasblöcke in Benutzung sind. Der Anblick des riesigen Dampfkraftwerkes macht einem gebürtigen Herringer wie mich schon etwas traurig.
Hier im Kanal und Lippe, wo wir als Kinder noch das Schwimmen gelernt haben, wurde 1990 der Kohlehafen für das Gersteinwerk gebaut und nach 40 Jahren, im Jahre 2020 wieder zurückgebaut. Nur noch die Hafenmauer erinnert an ein Stück Industriegeschichte. Wie bereits Jahre zuvor der Kohlehafen von Heinrich Robert, ist jetzt auch der Kohlehafen des Gersteinwerks an der Grenze zu Werne-Stockum Geschichte.
Einen kurzen Fotostopp legen wir im Naturschutzgebiet „Tibaum" ein. Mit einer Fläche von knapp 100 ha ist dieses Naturschutzgebiet Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes „natura 2000". Dieser geschützte Teil an der Lippe hat sich bis heute den Charakter einer naturnahen Flussaue bewahrt und bietet zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten attraktive Lebensräume.
Etwas später erreichen wir das Naturschutzgebiet „Lippeaue von Stockum bis Werne“. Die Einzigartigkeit und Schönheit der Lippeaue in diesem Bereich resultiert aus dem Verlauf der Lippe.
Hier winden sich die bis heute erhalten gebliebenen Lippe-Altarme in mehreren Flussschlingen durch die Natur und mit seinen zahlreichen Stillgewässern ist das Schutzgebiet ein Paradies für Wasservögel und in den Steilufern an der Lippe, von der NABU teilweise künstlich angelegt, finden auch immer wieder Uferschwalben und Eisvögel Nistmöglichkeiten.
Heute gilt die Lippe, vor allem im Bereich Stockum und Werne, als schützenswertes Refugium für Pflanzen und Tiere, wo strenge Naturschutzregeln gelten. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden in diesem Naturschutzgebiet einen geeigneten Lebensraum.
Kurz bevor wir unser eigentliches Ziel „Marina Rünthe“ erreichen, blicken wir auf das „Lippe Naturwehr“ und legen hier eine weitere und etwas längere Pause ein.
Das als Fischtreppe angelegte Naturwehr wurde vom Lippeverband 2011/12 erstellt, so dass die Fische problemlos dem Wasserlauf der Lippe stromaufwärts folgen können.
Der Fahrradweg, auf dem wir uns gerade befinden, ist auf der ehemaligen Zechenbahntrasse, die ab 1901 für den Kohletransport erbaut wurde, im Jahre 2012 fertiggestellt worden und führt von hier aus entweder in Richtung Stockum / Hamm oder Rünthe / Bergkamen.
Für uns geht es jetzt weiter in Richtung Rünthe / Bergkamen wo wir etwas später dann auch unser heutiges Ziel den Yachthafen “Marina Rünthe” erreichten.
Pünktlich um 12:30 Uhr, wir hatten uns zum Essen im Restaurant „Am Yachthafen“ angemeldet, erreichen wir den Hafen „Marina Rünthe“.
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Als hervorragend ausgestatteter Jachthafen mit seinen etwa 300 Liegeplätzen und seiner mediterranen Atmosphäre gehört die „Marina Rünthe“ zu den beliebten Ausflugszielen für Wassersportler, aber auch für uns Liebhaber des „Drahtesels“. Angekommen erkennt man sofort das südländische Flair des Hafens.
1939 entstand der Hafen zunächst als Kohle-Verladehafen für die Zeche Werne und im Jahr 1995 wurde er als moderner Liegeplatz für Jachten umgebaut und ist von prachtvollen Grünanlagen umgeben.
Von der schönen Promenade, mit herrlichem Blick auf den Hafen gehen breite Stege zu den dort liegenden Jachten ab. Cafés und Restaurants, sowie elegante Hotels runden das touristische Angebot der Marina Rünthe ab, außerdem ist der Hafen ein idealer Ausgangspunkt für Rundfahrten auf dem Datteln-Hamm-Kanal.
Wer hier im Hafen lecker essen will, macht es so wie wir und geht ins Restaurant „Am Yachthafen“. Bei schönem Wetter hat man auf der Terrasse des Restaurants einen herrlichen Blick über den gesamten Hafenbereich mit seinen zahlreichen Jachten. Gut gestärkt machen wir uns dann nach ca 1,5 Stunden wieder auf den Rückweg nach Hause.
Laut Navi geht es die Rüntherstraße entlang bis zur Overbergerstraße, wo wir rechts abbiegen müssen. Nach mehrmaligen Verfahren erreichen wir dann doch die etwas stark befahrene Industriestraße und nach einigen 100 Metern biegen wir rechts ab und immer am Beverbach entlang geht es bis zur Autobahn A 1.
Hier müssen wir unser Fahrrad einen kleinen Hang herunterschieben, um durch eine kleine Unterführung die Autobahn zu unterqueren.
Links der romantische Beverbach, rechts ein enger Fahrradweg, so geht es durch die „Romberger Tannen“, vorbei am Wetterschacht Sandbochum bis zur Sandbochumer Straße. Hier einige 100 Meter rechts, dann links in den Markscheiderweg und wir erreichen das Erholungsgebiet Sundern, wo wir die nächste Rast einlegen.
Anschließend geht es durch das Waldstück Sundern, überqueren die Fangstraße, es geht vorbei an der „Kissinger Höhe“, einer Bergehalde, die zwischen 1974 und 1998 aufgeschüttet wurde, entlang des Zechenweges bis zum CreativRevier Heinrich Robert, wo wir im „Café de Wendel“ einen weiteren und letzten Stopp einlegten.
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