Ahsetaler Kegelbrüder unterwegs mit dem Fahrrad Am 21. August 2010 ließen die Ahsetaler Kegelbrüder mal die Kegelkugel sowie den Spaten und Hacke in der Ecke liegen und stiegen stattdessen auf das umweltschonende Verkehrsmittel Rad. Eine Tour mit dem Fahrrad ist die schönste Art einmal die eigene Heimat mit seinen großartigen Ausflugszielen zu erkunden, war die einhellige Meinung der teilnehmenden Gartenfreunde. Pünktlich um 11.00 Uhr startete man gemeinsam am Vereinsheim der eigenen Kleingartenanlage und es ging vorbei an der Kleingartenanlage Ahsemünde, immer entlang des Ahseflusses in Richtung Kurpark der Stadt Hamm. Der Kurpark ist ein Park am Dattel-Hamm-Kanal, der sich von der Innenstadt bis zur Schleuse in Werries zieht und heute der Hammer Bevölkerung als Naherholungsgebiet dient. Hier wollen wir aber erst auf dem Rückweg haltmachen und so ging es dann auch weiter über den Kanal, wo unter uns zahlreiche bunte Boote des Ruderklubs Hamm dahingleiten, in Richtung Schloss Heessen. Für ein gemeinsames Gruppenfoto lag uns das Schloss noch zu sehr im Schatten und so ging es entlang des Heessener Schlossgrabens, durch die östlichen Lippeauen, durch den Lohbusch und Schafbusch ins Naherholungsgebiet Heessener Wald. Absolute Stille herrschte hier, man hörte nur das leise rauschen unserer Räder und in den Baumwipfeln begleitete uns der Gesang der Vögel. Beim genaueren Hinhören entpuppt sich das Gezwitscher als wahres Konzert. Kurze Zeit später sahen wir dann von weiten schon die 1998 in Betrieb genommene Windkraftanlage auf dem Enniger Berg, die im Jahr ca. 800.000 kWh Strom erzeugt und damit den Strombedarf von 240 Haushalten deckt. Pustend auf dem Berg angekommen, lag dann links neben uns die Zeche Westfalen, wo am 30. Juni 2000 die Kohleförderung eingestellt wurde. Die verbliebenen Schächte wurden 2001 verfüllt und seit 2006 wird das Gelände als Gewerbefläche und Veranstaltungsort genutzt. In dem neuen Gewerbezentrum der ehemaligen Lohnhalle und Weißkaue sind unter anderem verschiedene Hightechfirmen und ein Cateringunternehmen ansässig. Eine 22 Meter hohe Kletterwand (BigWall) befindet sich in der ehemaligen Schwarzkaue und seit November 2007 werden die Gebäude auch als Kongress- und Messeveranstaltungsort genutzt. Ein Ausflug auf dem Fahrrad gehört zu den schönsten Arten die romantische Landschaft der eigenen Heimat zu entdecken, doch langsam machte sich bei uns Hunger und Durst bemerkbar und keiner dachte in diesem Moment mehr an Romantik. Wir wollten endlich unser geplantes Ziel, ein Restaurant mitten in den goldgelben Kornfeldern im Ortsteil Oestrich erreichen. Endlich sahen wir von weiten auch schon auf einer großen grünen Tafel den Schriftzug „Biergarten geöffnet“. Leider war der Biergarten aber erst ab 14.00 Uhr geöffnet und die Uhr zeigte gerade erst 12.30 Uhr. Es ging also, die Köpfe hängend, durch die schöne Bauernlandschaft weiter in Richtung Ahlen. Auf einen der einsam liegenden Bauernhöfe sahen wir dann wie ein Bauer seine Pferde fütterte. Wollt ihr ein Pferd kaufen war seine Frage, als wir uns nach ein in der Nähe liegendes Restaurant erkundigen wollten? Leider können wir im Moment kein Pferd gebrauchen war unsere Antwort und außerdem ist Tierhaltung in unserer Kleingartenanlage auch verboten. Er konnte uns dennoch helfen und so stiegen wir statt auf einem Pferd auf unsere Drahtesel und es ging weiter zum nächsten Restaurant. Was gibt es denn Schöneres, als bei herrlichem Wetter sich ein kühles Bier im Biergarten schmecken zu lassen. Es dauerte auch nur etwa 20 Minuten und wir saßen endlich auf einer wunderbaren Terrasse, hatten ein "kühles Blondes" in der Hand und für unseren Hunger ein Schnitzel vor uns stehen. Wir sind ja verantwortungsvolle Verkehrsteilnehmer und deswegen gönnten wir uns auch nur ein bis zwei Bier und dann machten wir uns wieder mit dem Fahrrad auf die Heimfahrt. Vorbei an der Waldbühne Heessen, sie ist eine der besucherstärksten Amateur-Freilichtbühnen Deutschlands, führe uns der Weg in die Kleingartenanlage Schoppenkamp - Langenhöfel. Hier legten wir nochmals eine kurze Rast ein, unterhielten uns mit einigen anwesenden Kleingärtnern und fuhren weiter zum Schloss Heessen. Das Schloss, ehemaliger Wohnsitz des Freiherrn von Boeselager, ist eine an der Lippe gelegene Schlossanlage und der namhafteste Rittersitz im Bereich der heutigen Stadt Hamm. Das dreiflügelige Hauptgebäude ist aus Backstein erbaut und besitzt als markantestes Bauteil zwei 30 Meter hohe Treppengiebel. Im Gebäude sind seit 1957 ein Landschulheim und ein privates Internat untergebracht. Hier wollten wir ja noch ein gemeinsames Gruppenfoto machen und hatten auch noch etwas Glück dabei. Der Schlosshof, der meistens für die Öffentlichkeit geschlossen ist, war am heutigen Tag wegen eines „Sommersingens“ mit dem Oberbürgermeister Thomas Hunsteger Petermann, kurzfristig geöffnet. Ob wir mitsingen wollten, verneinten wir aber dann doch, machten schnell ein paar Fotos und verließen den Schlosshof wieder, da er nur für die Teilnehmer des Sommersingens geöffnet war. Von hieraus ging es durch das Naturschutzgebiet Schlagmersch, wo uns die zahlreichen Schwäne bei unserer Fahrradtour bestaunten, überquerten den Kanal, und gelangten so wieder in den Hammer Kurpark, den wir am Morgen ja nur durchfahren hatten. An der ca. 41,00 m langen und 9,50 m hohen Saline, die im Jahr 2009 hier im Kurpark eingeweiht wurde, machten wir nun endgültig unsere letzte Rast, inhalierten einige Zeit die frische Meeresbriese, bevor dann jeder für sich den Heimweg antrat.