Jose Carlos Ferreira Coelho (40) und seine Familie gehören eigentlich zu der neuen Generation der Kleingärtner. Als unsere Kinder langsam groß wurden, reichte uns der Balkon am Haus nicht mehr und wir suchten etwas, wo unsere Kinder ohne Gefahr spielen und toben können.
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Für den gelernten Landschaftsgärtner und seiner Frau Isabel Maria Cardoso Lopes Coelho (33) war es wichtig, dass die Kinder sich völlig frei bewegen dürfen. „In der Stadt musst du immer aufpassen, dass die Kinder nicht auf die Straße rennen. Hier können sie wenigstens laufen, springen, Fahrrad fahren und vor allem, die Natur erkunden", deshalb sind wir jetzt auch stolze Besitzer eines Schrebergartens.
Durch einen Bekannten, der hier selbst eine Parzelle besitzt, haben auch wir Lust auf einen Kleingarten bekommen und damit liegen die beiden, geboren in Portugal, voll im Trend. „Längst sind es nicht mehr nur Frührentner, die in ihrer Freizeit Unkraut zupfen und Rasen mähen“, denn das Durchschnittsalter der Pächter ist in den vergangenen Jahren von 56 auf 47 Jahre gesunken und dazu hat auch diese junge Familie beigetragen.
Tatsächlich ist in dem rund 360 Quadratmeter großen Garten vieles auf die Kinder ausgerichtet. Neben der Gartenlaube auf der Wiese steht eine große Rutsche und Schaukel und überall liegt Spielzeug herum. Während der Papa und Mama im Garten sihre Tomaten ernten, düsen die elfjährige Ana Isabel und der siebenjährige Joan Pedro mit ihrem Kettcar durch die Anlage.
Wie es oft bei jungen Leuten ist, die erst durch die eigenen Kinder zum Kleingarten gekommen sind und meist keine Ahnung vom Anbau von Gemüse haben, ist es bei Jose Carlos Ferreira Coelho anders.
Er ist in Portugal auf einem kleinen Bauernhof groß geworden und so verfügt er, wie überhaupt viele ausländische Kleingärtner über viel gärtnerische Erfahrung, von denen die Nachbarn in der Kleingartenkolonie nur profitieren können.
In erster Linie möchten ich aber meiner Familie etwas Gutes zukommen lassen, nämlich gesunde Lebensmittel auf den Tisch bringen. Nur bei Selbst Gezogenem und selbst Geerntetem kann man nämlich mit Sicherheit sagen, dass es wirklich frisch und ohne Schadstoffe ist.
Außerdem, wer einmal taufrisches Obst und Gemüse gegessen hat, wird auch den delikaten und ausgezeichneten Geschmack schätzen lernen. Wer, so wie wir frisch geerntete Tomaten, Salat, Gurken usw. einmal probiert hat, erzählt Ferrera Coelho, weiß, dass die Ware aus den Lebensmittelläden erfahrungsgemäß nicht halbwegs so gut schmeckt.
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Joan Pedro und Ana Isabel in ihrem eigenen kleinen Gemüsebeet.
Nicht zuletzt ist selbst Gezogenes größtenteils immer noch preiswerter als die gleichen Erzeugnisse aus dem Geschäft. Zwar verursacht auch der eigene Nutzgarten Kosten, zum Beispiel durch den Kauf von Saatgut, aber das lässt sich nicht mit dem Preis vergleichen, der an der Supermarktkasse gezahlt werden muss, schildert Isabel Maria. Wie groß die Ersparnis ist, hängt aber auch von den Pflanzen ab, die sie anbauen. Bei Kopfsalat wird natürlich der Geldbeutel wenig entlastet, aber gehen sie mal Himbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Tomaten oder Äpfel kaufen, da sehen sie, wie schnell die Geldbörse leer wird.
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